Überall dort, wo die Sommer heiß und trocken sind und nur wenig Wasser zur Verfügung steht, ist ein Trockenrasen die richtige Wahl. Trockenrasen kommt mit relativ wenig Wasser aus und wächst auch noch bei großer Hitze. Entscheidend ist beim Trockenrasen anlegen die Mischung der Gräser. Nicht jedes Gras kommt mit einem wasserarmen Standort zurecht. Doch nicht nur der trockene Standort ist ein Grund, einen Trockenrasen anzulegen.
Ein Trockenrasen ist ein besonderes Biotop für trockene und nährstoffarme Standorte. In der Natur bilden sich solche Magerrasen vor allem auf südlichen Hängen aus. Aber auch sandige Böden mit einem ausgezeichneten Sickervermögen begünstigen die Entstehung von Trockenrasen. Allerdings haben die natürlichen Biotope nur wenig mit dem Trockenrasen, der in Gärten angesät wird, zu tun.
Trockenrasen setzt sich aus Gräsern zusammen, die besonders tiefe Wurzeln ausbilden, um an die Wasservorräte in tieferen Bodenschichten zu gelangen. Dazu gehören Rohrschwingel und Wiesenrispe.
Bitte beachten Sie, dass Trockenheitsresistender Rasensamen“ ein irreführender Begriff ist. Die Gräser des Trockenrasens sind gerade in der Keimphase ebenso empfindlich gegen Trockenheit wie andere Gräser. Erst wenn sich tiefe Wurzeln gebildet haben, zeigen sich die besonderen Eigenschaften des Trockenrasens. Beim Anlegen des Rasens müssen die Samen und Keimlinge ausreichend gewässert werden.
Trockenrasen braucht nur wenig gewässert werden und übersteht auch an trockenen Standorten hohe Temperaturen. Der Vorteil: Sie brauchen nur wenig gießen. Sie können so Wasser sparen und sich dem beginnenden Klimawandel mit heißen Sommern stellen. Außerdem gilt Trockenrasen als sehr robust und pflegeleicht. Wie keine andere Rasen-Mischung verzeiht der Trockenrasen auch kleine Pflegefehler. An den Boden stellt die Rasen-Mischung keine besonderen Anforderungen. Die Samenmischung braucht keine spezielle Aufbereitung des Bodens.
Allerdings hat Trockenrasen auch einen klitzekleinen Nachteil: Die Gräser sind nicht so fein wie beim englischen Rasen. Die Blätter sind etwas breiter und die Gräser stehen nicht so dicht zusammen wie bei anderen Rasenmischungen. Allerdings muss man schon ein geübtes Auge haben, um das zu sehen.
Trockenrasen sind vor allem für niederschlagsarme Regionen und Gebieten mit heißen Sommern geeignet. Aber auch überall dort, wo der Boden nicht viel Wasser speichern kann, weil er zu sandig und zu leicht ist, können Sie Trockenrasen ansäen.
Das Anlegen eines Trockenrasens unterscheidet sich nicht von dem anderer Rasen-Mischungen. Bereiten Sie die Fläche gründlich vor und lockern Sie den Boden mindestens 20 Zentimeter tief auf. Entfernen Sie Unkraut, Wurzeln und Steine. Ideal ist es, einen organischen Langzeitdünger für die Startphase auszubringen. Sehr nährstoffarme Böden können Sie mit etwas Kompost aufbessern.
Nun wird die Fläche eingeebnet. Es sollen keine Unebenheiten mehr vorhanden sein. Das erleichtert später das Rasen mähen. Die Einsaat erfolgt auf großen Flächen mit einem Streuwagen. Kleine Flächen können Sie auch mit der Hand einsehen. Säen Sie quer und längs und verteilen Sie das vorher abgewogene Saatgut gleichmäßig.
Nach dem Trockenrasen säen arbeiten Sie die Samen mit der Harke leicht ein. Gräser sind Lichtkeimer und sollten nicht dick mit Erde bedeckt werden. Mit Trittbrettern oder einer Rasenwalze wird der Samen angedrückt und so ein Schluss zwischen Samen und Boden geschaffen.
Wässern Sie nun die Fläche gründlich. Damit Sie beim Wässern die Samen nicht wegspülen, verwenden Sie eine Beregnungsanlage oder eine feine Brause. Die nächsten Tage sollten Sie den Boden nicht austrocknen lassen. Der Trockenrasensamen braucht etwa 10 bis 24 Tage , bis er aufgeht. Auch die nächsten Wochen sollten Sie noch gut wässern, damit die Keimlinge nicht vertrocknen und die Wurzeln sich gut ausbilden können.
Trockenrasen benötigt nur sehr wenig Pflege. Die erste Mahd erfolgt, wenn die Gräser eine Höhe von zehn Zentimetern erreicht haben. Kürzen Sie beim Mähen die Gräser auf maximal vier Zentimeter. Mähen Sie unbedingt mit scharfen Messern, da Sie sonst die Keimlinge schnell entwurzeln können.
Auch beim späteren Mähen sollten Sie den Trockenrasen nicht zu kurz mähen. Eine Stickstoff-betonte Düngung im Frühjahr und Sommer tut Ihrem Trockenrasen gut, fördert das Wachstum und die Strapazierfähigkeit des Rasens. Im Herbst darf es eine Kalium-betonte Düngung sein, die die Frosthärte erhöht. Mähen Sie auch den Trockenrasen regelmäßig. So vermeiden Sie das Wachstum von Moos und Unkraut.
Eventuell kann nach einem sehr kalten Winter oder nach sehr heißen, trocknen Sommern eine Nachsaat nötig werden.
